Betonkorsetts gegen Untiefen
Für die Rheinschifffahrt bildet der Mittelrhein mit nur 1,90 Meter Fahrtiefe einen Engpass und schränkt damit die Transportkapazität der Schiffe ein. Jetzt sollen die neuralgischen „Tiefenengstellen“ entschärft werden. Für den Teilbereich Lorcher Werth und Bacharacher Werth sollen Längs- und Querriegel den Abflussquerschnitt verengen und zugunsten des Hauptstroms und zu Lasten der Seitenrinnen eine Abfluss- und Strömungsumverteilung erzwingen. Die Wassermenge wird also künstlich umverteilt, in Fließdynamik und Geschiebehaushalt eingegriffen. Die morphologische Degradation und der Wechsel von einer turbulenten zu einer laminaren Strömungscharakteristik haben zwangsläufig ökologische Auswirkungen. Ob und wie diese ausgeglichen werden können, ist fraglich. Im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans 2030 wurde das Projekt „Abladeoptimierung der Fahrrinnen am Mittelrhein“ als vordringlich eingestuft. Träger des Vorhabens ist die WSA Rhein.